Halbfinal: Grasshopper Club Zürich - Luzerner SC --- 2:1
Nach dreijähriger Abstinenz nahmen die GC Herren wieder an einem Hallenmasters teil. Erst durch einen Sieg im letzten Saisonspiel konnte man sich den zweiten Platz in der regulären Saison und somit auch die Teilnahme an der Runde der vier besten Schweizer Herrenhockeymannschaften in Olten sichern. Im Halbfinale sollte es zum erneuten Aufeinandertreffen mit Luzern kommen, eben jene Mannschaft gegen die in der Vorwoche 4:1 gewonnen wurde. Obschon dieses Ergebnis nach einem knappen Spiel nicht zu Hochmut verleiten sollte, war klar dass sich die GC Herren durchaus realistische Hoffnungen machen konnten, das Finale zu erreichen. Motiviert durch die positiven Eindrücke aus der regulären Saison machten sich auch zahlreiche GC Fans auf den Weg nach Olten, um die Mannschaft gebührend zu unterstützen.
GC beginnt das Halbfinale mit druckvollem klaren Hallenhockey und schon nach wenigen Minuten wird man durch eine erste Strafecke belohnt, welche der starke Joel Plambeck herausholt. Kapitän Roman Richner lässt sich nicht zweimal bitten und verwandelt mit einem ansehnlichen Schuss in die linke obere Torecke. Nur wenige Minuten und eine abgewehrte Luzern Ecke später haben die GC-Fans zum erneut Grund zum jubeln: Nach einem traumhaften Pass von Sven Hinrichs dreht sich Dénes Heins lehrbuchmässig um den Luzerner Torhüter und schiebt zum 2:0 ein. Direkt im Anschluss hätte man in ähnlicher Situation sogar ein weiteres Tor erzielen können, doch Fabian Steiners Rückhandschuss wird vom Luzerner Torhüter abgewehrt. So kann es aus Sicht von GC weiter gehen - tut es aber nicht.
Etwa gegen Mitte der ersten Halbzeit wird Luzern immer stärker und beginnt zunehmend das Spiel zu kontrollieren. Das erstarkte Luzerner Pressing zeigt nun Wirkung und nach einem grotesken Fehlpass in der GC Abwehr kann Luzern auf 1:2 verkürzen. Im folgenden erarbeitet sich Luzern noch einige Chancen und Strafecken, die aber entweder von Fabian Starsich gehalten oder teils leichtfertig vergeben werden. Es wird zunehmend ungemütlich für die GC Herren, doch eine klug platzierte Auszeit durch Coach Frank Zenker bricht dann den Luzerner Spielfluss.
Ab nun sollte folgendes Bild charakteristisch werden: Luzern dominiert das Spielfeld, kommt hin und wieder in den Kreis, doch es findet sich stets ein GC Spieler der grössere Gefahr verhindern kann. Als GC zum ersten mal in Unterzahl spielen muss, nimmt Luzern gar den Torhüter vom Feld, doch auch dies kann nichts zählbares einbringen. Auf der anderen Seite kommt GC vereinzelt zu Chancen, Fabio Landtwing und Dénes Heins treffen jeweils aus spitzem Winkel nur das Aussennetz. Es bleibt also extrem spannend.
Gegen Ende wird das Spiel zunehmend zerfahren, und Luzern kommt nun wieder zu einigen guten Gelegenheiten in Form mehrerer Ecken und gar einem Siebenmeter, die der hervorragende Fabian Starsich jedoch allesamt abwehren kann. Es vergehen weitere turbulente Minuten, bis der Schlusspfiff Spieler und Fans aufatmen lässt und GC zum ersten Mal seit langer Zeit wieder um den Meistertitel spielen darf.
Es bleibt festzuhalten, dass die Mannschaft in diesem spannenden Halbfinale zunächst klasse Hallenhockey und dann fantastische Hingabe gezeigt hat. Durch kluge Abwehrarbeit und mit dem nötigen Glück steht man durchaus verdient im Finale.
Endspiel: Rotweiss Wettingen - Grasshopper Club Zürich --- 3:2
Im zweiten Halbfinal setzt sich, wenngleich unerwartet knapp, der grosse Favorit und Vorrunden-Sieger Rotweiss Wettingen durch. Man muss kein Pessimist sein, wenn man die GC Herren in diesem Final als Aussenseiter bezeichnet. Doch einem nervenstark und clever spielenden Aussenseiter sind schon manch überraschende Siege gelungen und eben genau diese Qualitäten konnten die GC Herren im samstäglichen Halbfinal unter Beweis stellen. Zudem fanden sich wieder zahlreiche GC Fans ein, um ihr Team lautstark zu unterstützen.
Während der ersten Minuten sieht es jedoch nicht wirklich nach einer Überraschung aus, zu dominant und schnell spielt RWW zu Beginn des Spieles. Doch wieder kann sich GC auf seine defensiven Qualitäten verlassen und so dauert es gute 8 Minuten bis RWW nach einem Siebenmeter durch Florian Feller in Führung gehen kann. GC ist davon allerdings überraschend unbeeindruckt und kommt wenige Minuten später durch Benjamin Eddy zu einer ersten Strafecke. Dies ist wieder eine Aufgabe für Roman Richner, der dankend annimmt und sensationell in den Winkel verwandelt. Mit 1:1 geht es dann auch in die Pause und es bleibt weiterhin alles offen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit beruhigt sich das Spiel, doch RWW drückt nun auf die Führung und erneut trifft Florian Feller nach einer Strafecke. Das Spiel nimmt wieder an Fahrt auf und nach einiger Konfusion macht GC Torhüter Fabian Starsich Platz für einen weiteren Feldspieler. Nun passiert es tatsächlich: GC spielt einen langen Ball in den Kreis, Fabio Landtwing legt auf Dénes Heins quer, der schiesst einmal, wahrscheinlich ist der Ball da schon im Tor, schiesst ein zweites mal und der Ball ist zweifelsfrei im Tor. 2:2 - eine Minute vor Schluss - totale Ekstase bei jedem, der es irgendwie mit GC hält. Leider dauert diese nur eine RWW Auszeit und wenige Sekunden. RWW kommt noch einmal in den GC Kreis. Fabian Starsich kann einen ersten Schuss abwehren, doch N. Steffen trifft den Nachschuss und das Spiel endet mit 3:2 für Wettingen.
Die Sensation bleibt leider aus und Wettingen gewinnt verdient einen weiteren Titel. Natürlich ist es bitter, ein Finale in den letzten Sekunden zu verlieren, aber die GC Herren haben als Aufsteiger eine sehr gute Saison gespielt und sich als würdiger Finalist erwiesen.
Es gilt nun den Schwung aus der Hallensaison mit aufs Feld zu nehmen und auch dort endlich mal wieder die Playoffs zu erreichen. Zu guter Letzt soll noch die persönliche Auszeichnung von Fabian Starsich als bester Torhüter der Endrunde erwähnt werden. Gratulation! Des weiteren gilt ein Dank den Organisatoren von HC Olten, die eine super Endrunde ausgerichtet haben. Die kleinen Fehler im Programmheft können wir da gerne verzeihen.
Für GC spielten: Fabian 'Starisch' Starsich, Ben Eddy, Constantin 'Scheurer' Scheuer, Fabio 'Landwing' Landtwing, Roman Richner, Denes 'Dönes' Heins, Jasper van Tilburg, Joel 'Plambecj' Plambeck, Fabian Steiner, Fabio Donrbierer, Sven 'Heinrichs' Hinrichs, Raphael Fux
Coach: Frank Zenker