Der bisherige Start der 1. Herren ließ eher zu wünschen übrig: eine deutliche Niederlage in ersatzgeschwächter Formation gegen den amtierenden Meister RWW und eine schwache Leistung gegen den direkten Konkurrenten um einen Playoff Platz aus Olten. Es war daher eine deutliche Leistungssteigerung nötig, um immer starken Genfern Paroli bieten zu können. In gewohnter GC Manier kann auch in dieser Saison von Spiel zu Spiel auf einen grösseren und stärkeren Kader zurückgegriffen werden, da mit der Zeit auch alle Späturlauber und Studenten Zeit für ein wenig sportliche Betätigung finden.
So startete man motiviert, die nahe Vergangenheit vergessen zu machen, bei perfekten Bedingungen in das Spiel. Es galt konzentriert den Ball laufen zu lassen, hinten sicher zu stehen und vorne den Gegner unter Druck zu setzen.
Der Anfang des Spiels war jedoch durch ein paar wenige Unsicherheiten und individuelle Fehler geprägt, glücklicherweise jedoch auf beiden Seiten. Schliesslich kam es jedoch zu ersten Chancen der Gäste aus Genf. Eine erste Ecke konnte zwar noch elegant vom Eckensteher Fabio Dornbierer entschärft werden, beim zweiten Versuch jedoch schlug der Ball rechts unten ein, Resultat: 1:0 für Servette. Bei diesem Spielstand sollte es zunächst auch bleiben. Das Spiel wurde mehr und mehr zerfahren. Die Hoppers schafften es jedoch zunehmend besser ins Spiel zu kommen und spielten sich durch einige sehenswerten Kombinationen geschickt in den gegnerischen Schusskreis vor.
Das altbekannte Problem eines effektiven Abschluss schien jedoch auch an diesem Spieltag noch nicht gelöst zu sein. Sollte es jedoch nicht auf elegante Art und Weise funktionieren, so muss man es halt mit der Brechstange versuchen. Nach einem längeren nicht komplett regelkonformen Gestochere vor dem gegnerischen Tor war es dann schliesslich Caspar Giehr der im gefühlten fünften Nachsetzen einnetzte und den in dieser Phase nicht unverdienten Ausgleich erzielte. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause.
Neo-Coach Jochen Klages vermochte gekonnt, auf die starke Leistung des Heimteams hinzuweisen und schwor die Grasshoppers auf eine hitzige zweite Halbzeit ein. So sollte es auch kommen. Die Genfer erhöhten mehr und mehr den Druck und kamen zu einigen Torchancen, die, teils glücklich, entschärft wurden. GC wurde nur mehr durch einige wenige Konter gefährlich. In einer solchen Druckphase war es schliesslich so weit. Die Zürcher konnten auch im dritten Anlauf den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären und nach einem Querpass musste Servette nur mehr ins leere Tor einschieben. Ein durch und durch unnötiger Gegentreffer, fiel er doch wenige Sekunden vor Ende des dritten Drittels. Der Kopf dürfe jedoch nicht hängengelassen werden. Immerhin war man noch im Spiel, und ein Treffer würde den Zürchern den ersten Saisonpunkt sichern. Leichter gesagt als getan. GC erhöhte den Druck wurde jedoch nur einige wenige Male ernsthaft gefährlich. Erst als in den letzten 5 Minuten der Torwart gegen einen weiteren Feldspieler ersetzt wurde, war man die klar dominierende Mannschaft. GC agierte hochkonzentriert. Keine Fehlpässe, effektives Ballabgreifen und Geduld prägten das Spiel der Heimmanschaft. Einzig auf den Ausgleich warteten die Zuschauer vergebens. Es folgte der Schlusspfiff: eine hauchdünne Niederlage gegen über weitere Strecken aggressivere Genfer.
Verständlicherweise ein äussert enttäuschendes Resultat. Insbesondere ungeduldige und hektische Phasen, in denen der zweite Gegentreffen fiel, gilt es in Zukunft zu vermeiden. Des Weiteren müssen das hohe Mass an Konzentration, Ehrgeiz und Zug zum Tor nicht nur über die letzten 5 Minuten sondern über die gesamte Spielzeit erhalten bleiben, um bereits in den nächsten zwei wichtigen Spielen in Genf endlich den Weg auf die Erfolgsspur zu finden.
An dieser Stelle sei den erschienen Fans für die Unterstützung und besonders dem Neo-Coach Jochen Klages für sein ehrenamtliches aber gleichzeitig professionelles Engagement gedankt.