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GC Herren zurück auf einem Playoff-Platz

Das Wochenende vom 16. und 17. Mai sollte für die Grasshoppers Zürich die Stunde der Wahrheit werden. Nachdem man am Wochenende zuvor gegen Servette Genf zwar eine gute Leistung abgerufen hatte, allerdings gegen den Tabellenzweiten trotzdem mit 3:5 verlor, mussten dieses Wochenende zwei Siege her. um sich noch Hoffnungen auf das Erreichen der Playoffs machen zu dürfen. Zunächst ging es im Hardhof in Zürich gegen die Mannschaft von Black Boy Genf. Vor den Augen der zahlreich angereisten GC Fans (alle drei Bänke waren besetzt!) konnten die Zürcher auch gleich zeigen, dass sie nicht lange fackeln würden: Nach nur wenigen Minuten konnte Luca Sommavilla die ersten Strafecke rechts oben verwandeln, kurz darauf wählte Roman Richner die linke untere Ecke und erhöhte auf 2:0. Die Gäste konnten dieser eigentlich ungewohnten Effizienz der GC Offensive nichts entgegensetzen und fingen sich kurz darauf ein weiteres Tor durch einen erneut von Luca Sommavilla abgelenkten Ball ein. Zum Ende der ersten Halbzeit verwandelte GC auch die dritte Strafecke mithilfe einer schön eingeleiteten Stecher-Variante, die wiederum Luca Sommavilla gekonnt mit Minimalaufwand am unglücklich aussehenden Torwart vorbei ins Tor bugsierte. Somit konnte der GC Stürmer bereits vor der Pause einen Hattrick eintragen.  In der zweiten Halbzeit schärfte GC Coach Ron Stöckli der Mannschaft ein, ja nicht nachzulassen, um das Spiel nicht noch einmal spannend werden zu lassen. Mental gingen die GC Spieler also wieder mit einem 0:0 in die zweite Hälfte. Doch der Plan ging nicht in Gänze auf, und Black Boys schaffte es, die Hintermannschaft mit einem schönen Flachschlenzer in den Kreis, der kurz vor GC Keeper Fabian Starsich unhaltbar ins Tor gelenkt wurde, zu überrumpeln. Als GC sich in der Folge auch noch einen Siebenmeter einhandelte, nahm der GC Coach kurzerhand ein Time-out, um die Spieler wieder auf Kurs zu bringen. Da der GC Keeper den 7 Meter jedoch parieren konnte, war das Spiel weiterhin relativ fest in der Hand der Zürcher. Diese erspielten sich auch in der zweiten Halbzeit diverse schöne Möglichkeiten, ließen aber die Effizienz der ersten Hälfte vermissen. Black Boys reduzierte seine Angriffsbemühungen hauptsächlich auf lange Schlenzbälle in die Tiefe der GC Hintermannschaft, die jedoch zum Großteil ungefährlich verpufften. So machte GC weiterhin massgeblich das Spiel und belohnte sich gegen Ende des Spiels mit einem weiteren Tor durch Roman Richner, der seinen Gegenspielern entwischte und den Ball aus dem Lauf in argentinischer Manier mit der Rückhand versenkte.

Nach dem souveränen Sieg am Samstag hiess es am Sonntag, das Momentum aus dem Hardhof zu konservieren und nach Lausanne mitzunehmen. Erfahrungsgemäss erwartete die Grasshoppers in Lausanne eine aggressive und motivierte Mannschaft, welche es nicht zu unterschätzen galt. Mit einem Sieg gegen Lugano am Samstag hatte Stade Lausanne zudem seine Ambitionen für die Rückrunde deutlich gemacht. Somit war es nicht überraschend, dass das Spiel zu Beginn umkämpfter war als am Samstag. Gegen defensiv orientierte Westschweizer konnten die Grasshoppers zunächst ein effektives Aufbauspiel betreiben. Allerdings taten sich die Zürcher schwer, gegen das 4-4-2 System der Lausanner Chancen herauszuspielen. Gegen Mitte der ersten Halbzeit wurden die Zürcher dann im Aufbauspiel mehr und mehr unter Druck gesetzt. Da sich jedoch keine der Mannschaften zwingende Chancen herausspielen konnte, ging es mit einem umkämpften 0:0 in die Pause. Hier ermunterte GC Coach Ron Stöckli die Zürcher das 4-4-2 System der Lausanner durch mehr Anspiele in das zentrale Mittelfeld zu unterwandern. Konzeptionell funktionierte dies in der zweiten Halbzeit gut, wodurch GC das Spielgeschehen massgeblich bestimmen konnte. Allerdings konnten sich die Grasshoppers in dem immer umkämpfteren Spiel weiterhin nur wenige Chancen erspielen. Im Gegenzug konnten die Lausanner durch lange Schlenzbälle und rasche Gegenstöße ihrerseits immer wieder gefährlich werden. Ausser einigen parierten Strafecken sprang allerdings auch für die Westschweizer nichts dabei heraus. Als gegen Ende der zweiten Halbzeit die Spielkontrolle den Zürchern zu entgleiten drohte, nahm GC ein Time-Out, um die GC Spieler nochmals zu motivieren, alles zu geben. Glücklicherweise fruchtete diese kämpferische Ansage und die Zürcher konnten sich in der Schlussphase nochmals gute Chancen erspielen. Mit einem Pfostentreffer und einer ins Aussennetz gejagten argentinischen Rückhand gingen die Mannschaften dann mit einem Unentschieden ins Penalty Shootout. Hier profitierten die Zürcher von der herausragenden Leistung von GC Goalie Alessandro Vanoni, gegen den die Lausanner Schützen bis auf ein einziges Mal keinen Stich sahen, aber bis auf "Tuniercaptain" Jochen Klages erwiesen sich auch die Zürcher als nicht besonders zielsicher. Mit 5 parierten Penaltys konnte GC zu guter Letzt in der Verlängerung des Shootouts durch einen Treffer von Captain Roman Richner 2 Punkte mit nach Zürich nehmen.

Aufgrund der Tabellensituation wird nun das nächste Spiel gegen den HC Olten zu einem vorgezogenen Endspiel, in welchem die Zürcher das Playoff Ticket u.U. vorzeitig lösen können. Lautstarke Fan-Unterstützung, wie schon am Samstag demonstriert, wird daher für das kommende Spiel noch dringender benötigt.