Nach einem äußerst erfolgreichen Saisonstart mit dem Punktemaximum aus 2 Spielen stand diesmal ein Doppelwochenende an. Zunächst galt es gegen Luzern sein Können aufzuzeigen. Ein Gegner, der in den letzten Jahren stets zu den Spitzenteams der NLA zählte, doch durch einige Abgänge über den Sommer in dieser Saison noch nicht wirklich überzeugen konnte. Dementsprechend zuversichtlich starteten die Grasshoppers in das Spiel. Doch auch die Mannschaft der Zürcher hatte an diesem Wochenende mit Personalrochaden zu kämpfen. Insbesondere die Abwehr musste komplett umgestellt werden. Trainer Ron Stöckli machte der Mannschaft klar: 3 Punkte müssten erreicht und das Spiel durch schnelles Kontakten möglichst einfach gehalten werden.
Die theoretischen Grundlagen zu beherzen ist eine Sache im Hockey, jedoch diese auch in die Praxis auf dem Spielfeld umzusetzen, stellte die GC Herren vor eine größere Herausforderung. Nervositäten im Aufbau, sowie Unkonzentriertheit im Defensivverhalten prägten das blau-weisse Spiel. So machten sich die Zürcher das Leben selbst schwer, denn auch die Gäste zeigten eine schwache Leistung. Das Publikum wartete lange vergebens auf ernstzunehmende Torchancen in der ersten Halbzeit. Bis kurz vor Pausenpfiff: ein Durcheinander in der Verteidigung und inkonsequentes Attackieren führten zur 1:0 Pausenführung der Luzerner. Es folgten mahnende Worte des Trainers, welche jedoch nicht wirklich fruchteten. Der zweite Durchgang gestaltete sich als Fortsetzung des bereits Bekannten: viele Ballverluste und kaum Torszenen. Bis erneut die Gäste aus einer der wenigen gefährlichen Aktionen eine kurze Ecke zugesprochen bekamen: 2:0 durch einen Direktschuss. Dies auch der Endstand in einem für die Zuschauer mehr als ernüchterndem Spiel, in dem rein die Effizienz von Luzern die Entscheidung brachte.
Somit war das Motto für Sonntag klar: die schwache Leistung vom Vortag wiedergutzumachen. Doch es stand kein leichtes Spiel an: Cup gegen Steffisburg und zwar im Berner Oberland auf Naturrasen. Eine für GC ungewohnte Unterlage und auch für einige NLA Clubs in vergangenen Spielzeiten ein hartnäckiges Terrain. Durch die Erfahrung des GC Trainers konnte die Mannschaft jedoch zumindest taktisch gut eingestellt werden. Die Worte der Ansprache zum Sonntag: vergesst was ich euch zum Hockey gesagt habe. Kein Spielaufbau, keine Seitenwechsel und im Zweifel durch den Mann schlagen. Gesagt, getan. Es folgte, wie angekündigt, ein komplett chaotisches Spiel geprägt von Stockschlägen, Ballverlusten und dem Lauern der Stürmer auf sich in den Schusskreis verirrende Bälle. Torchancen blieben Mangelware. Auch kurze Ecken schienen nicht wirklich eine grössere Torgefahr zu erzeugen. Somit endete die reguläre Spielzeit vor den Augen zahlreicher Steffisburger Fans ohne Tore. Es folgte die Verlängerung. Müdigkeit begann sich langsam breit zu machen, und schliesslich war es soweit: nachdem der Gegner immer mehr und mehr in seine eigene Hälfte gedrängt wurde, folgte aus einer schönen Einzelleistung des Routiniers Matthias Leypold das erlösende Tor für GC: aus der Drehung den Verteidiger stehen gelassen, in den Schusskreis gelupft und mit aller Erfahrung trocken aus dem Handgelenk ins lange Ecke gelegt.
Die Grasshoppers gingen als verdiente Sieger vom Platz und konnten die schwierige Hürde Steffisburg meistern. Ein versöhnender Abschluss für ein durchwachsenes Wochenende. Nun gilt es, Kraft für die nächsten Spiele zu tanken und konzentriert und härter im Training zu arbeiten, um wieder ansprechendere Leistungen abrufen zu können.