Die Ausgangslage für dieses Hockey-Total-Wochenende war nach dem knappen Sieg in Genf unverändert: gegen schlechter klassierte Mannschaften waren sechs Punkte nötig, um weiterhin an die Play-Offs glauben zu dürfen. Da das Samstagspiel in Wettingen erst um 16:30 enden sollte und am nächsten Tag in Lausanne um 11h angepfiffen wurde, entschloss sich die Mannschaft, schon am Samstagabend in die Waadtländer Hauptstadt zu fahren. Fix eingeplant war ein Sieg bei Aufsteiger HC Wettingen, der bislang noch nicht anschreiben konnte. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Denn von An- bis Abpfiff war das GC-Spiel nicht den Akku wert, mit dem Jaspers Kamera filmte. Dass es trotz Chancenminus 2:0 für GC zur Pause stand, war einem Gestocher vor dem HC-Tor und Konrad Papis' Nachsetzen, sowie dem Einstandstreffer von Youngster Fabian Steiner durch einen feinen Stecher zu verdanken. Trotz Warnung in der Pause seitens der Betreuer konnten die GC-Fans keine Steigerung der eigenen Mannschaft erkennen. Die Wettinger hingegen steigerten ihre Effizienz und gingen mit zwei Toren aus dem Spiel und einem KE-Treffer in Führung. GC schwächte sich durch einige Zeitausschlüsse selbst, so dass es bis weit in die zweite Halbzeit hinein dauerte, bis Luca Sommavilla eine KE zentral versenkte. Für fünf Minuten spielte GC ansprechende Kombinationen, doch am Ende jubelten die Aargauer über den Sieg, der durch einen Penaltytreffer im Anschluss an eine KE fixiert wurde.
Die Stimmung war am Boden, denn es war nun klar, dass man sich Richtung Play-Outs orientieren muss. Nach der Fahrt, einem gemütlichen Abend mit Tartare, Pizza und Cola vor dem grossen Fussball-Screen waren die Lichter ungewöhnlich früh aus.
Der nächste Spieltag startete um halb acht mit einem Footing am Genfersee, das jeder nach eigenem Gusto gestaltete. In der Spielbesprechung mit Videomaterial vom Vortag wurden die gröbsten Mängel analysiert und vor allem auf einen engagierteren Einsatz eingeschworen. Die Umsetzung glückte zum Teil auch, so dass das Spielgerät (la pelota, wie nach dem spanischen Fussballexzess des Vorabends klar war) recht bald im Lausanner Gehäuse einschlug. Luca Sommavilla stand dort, wo ein Stürmer stehen muss, und verwertete die scharfe, abgefälschte Hereingabe per Rückhand. Die Laufbereitschaft eines jeden GC-Akteurs war deutlich höher als am Samstag, so dass die Gäste das Spiel bestimmten. Dennoch bedurfte es eines leichten Weckrufs des Coaches Ron Stöckli, der sich von den unnötig langen Gesichtern während der Pausenbesprechung gestört fühlte. So konnte in der zweiten Spielhälfte - entgegen des Trends in den letzten Spielen - das Tempo gehalten werden. Ein paar Strafecken wurden am Weg zu den 3 Punkten abgewehrt, und ein schneller Konter wurde von Kapitän Enrico Albonico, der im ersten Versuch den Tormann noch als Bande missbrauchte, zum 2:0 Endstand verwertet. Auf beiden Seiten hätten noch Tore fallen müssen, doch oft verhinderten die Goalies, das eigene Unvermögen oder der ein oder andere fragwürdige Pfiff ein höheres Resultat.
Die ausstehenden drei Spiele werden wohl als Vorbereitung auf die Play-Outs dienen, was man von der Rückreise mit Routinestopp in Estavayer-le-Lac nicht behaupten kann...