Nach der durchwachsenen Leistung in den Auswärtsspielen in Genf und Bern, ermahnte Trainer Linowsky das Team in der Ansprache vor dem Spiel: die Lethargie mit der GC zuletzt auftrat, muss zu Spielanpfiff abgelegt und von Beginn an druckvoll aufgetreten werden. Der Trainer hatte wohl eine böse Vorahnung, denn das Spiel begann zumindest wie das letzte Spiel aufhörte: ohne den nötigen Biss und den unbedingten Willen - vor allem im Abschluss - das Spiel gewinnen zu wollen. In der Abwehr sicher und im Mittelfeld mit leichtem Übergewicht gelang es GC nicht, die guten Ansätze in zwingende Torchancen umzumünzen. Lausanne, von der Spielstärke ähnlich stark einzuschätzen wie GC, ist direkter Konkurrent um einen Platz im gesicherten Mittelfeld. Es schien, als würden sich beide Teams neutralisieren. Auf beiden Seiten konnten die Abwehrreihen ihre Schusskreise aus gröberen Problemen heraushalten. Eine zerfahrene erste Halbzeit, die vom Versuch beider Teams, sich gegenseitig niederzuringen, bestimmt war, wurde so pünktlich von den beiden guten Schiedsrichtern abgepfiffen.
Co-Trainer Ron Stöckli und Trainer Karsten Linowsky fanden für die zweite Halbzeit die richtigen, besonders an die Sturmreihen adressierten Worte: konsequentere Chancenauswertung und eine geänderte Offensivverteidigung.
GC mit frischem Mut und der leicht geänderten Taktik tritt nun aggressiver auf und erarbeitet sich bereits in der ersten Minute eine Grosschance, die vom Gegner zu einer kurzen Ecke abgewehrt werden kann. Die Ecke bringt zwar nichts ein, aber in der folgenden Situation kann eine zielgenaue Flanke in den Schusskreis von Stürmer Konrad Papis mit der argentinischen Rückhand zum ersehnten 1:0 verwertet werden. Das Spiel gewinnt nun an Fahrt und Klasse, und GC will den Sieg. Aber auch Lausanne erhöht die Schlagzahl. Die nächste Chance gehört nun wieder GC. Eine schöne Kombination mit Doppelpass über Kapitän Roman Richner kann der aufgerückte Aussenverteidiger Jasper van Tilburg mustergültig mit einem platzierten Schuss zum 2:0 nutzen. Das Aufrücken der Aussenverteidiger hatte Ron Stöckli noch in der Halbzeitpause explizit gefordert.
Was jetzt geschieht, macht allerdings Zuschauer als auch Trainerstab ratlos. GC zieht sich zurück und überlässt Lausanne komplett das Mittelfeld und die Initiative. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis der nun stark aufkommende Gegner die neue Freiheit nutzt, und es fallen schnell zwei Gegentore zum Ausgleich.
Nach Abpfiff kommt es beim Gleichstand nun erstmals zu einem Shootout, in dem - ähnlich wie beim Eishockey - ein Feldspieler in 8 Sekunden im 1 vs. 1 gegen den gegnerischen Torwart ein Tor erzielen kann. Torwart Fabian Starsich kann mehrfach gegen Lausanne abwehren, Christoph Wirtz und Maxi Fischer treffen für GC. Der zweite Punkt kann so auf dem Konto der Zürcher verbucht werden.
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- 16.09.12
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Zwei mühsam erkämpfte Punkte im Hardhof
Die GC Herren mussten gegen Lausanne ins Shootout.