Nachdem ein zahlenmässig dezimiertes GC am ersten Spieltag sensationell 2 Punkte aus Genf entführt hatte, ging es am vorgezogenen 2. Spieltag mit einem ausnahmsweise vollständig besetzten Kader zum ersten Zürcher NLA-Derby seit 42 Jahren gegen Red Sox aus Altstetten am heimischen Hardhof.
Natürlich waren die Rollen in dem Spiel von Anfang an klar verteilt, alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung für die Hoppers gewesen. Nichtsdestotrotz warnte Coach Karsten Linowsky eindringlich vor dem vermeintlich schwachen Gegner, der einerseits seine enorm starke Fitness bei einem Duell in der Vorbereitung unter Beweis gestellt hatte und andererseits doppelt motiviert in das Spiel ging - zum einen wegen des lang ersehnten Aufstiegs in die NLA und zum anderen wegen des Lokalderbys.
Dementsprechend waren die Hausherren am Anfang des Spiels darauf aus, die Kontrolle über das Geschehen zu gewinnen. Als das gelungen war, forcierten sie auch das Spiel nach vorne und kamen schnell zu einigen Torchancen. Nach 10 Minuten wurde diese Taktik zum ersten Mal belohnt. Henning Proske verwertete einen sehenswert über links vorgetragenen Angriff, der schon abgewehrt schien, im zweiten Anlauf mit einem harten Flachschuss und liess dem Goalie keine Reaktionsmöglichkeit mehr. Nach diesem frühen Erfolgserlebnis wollten die Hoppers das Spiel vorzeitig für sich entscheiden und setzten die Red Sox Abwehr zusehends mehr unter Druck. Sie kamen noch einige Male gefährlich vors gegnerische Tor, schafften es aber nicht, ihre Überlegenheit in etwas Zählbares umzumünzen. Auf der anderen Seite konnten die schnellen Mittelfeldspieler der Gäste die durch die offensive Spielweise entstandenen Lücken in der GC-Defensive einige Male zu guten Soli nutzen und offenbarten so diverse Abstimmungsschwierigkeiten im blau-weissen Abwehrverbund. Letztendlich führte aber nur eine solche Aktion zu einer wirklich gefährlichen Situation für die Hausherren, die der abermals tadellose Goalie Julien Guizetti in seinem letzten Spiel für GC souverän zu vereiteln wusste. Mit 1:0 ging es also in die Pause.
Im zweiten Durchgang änderte sich nicht viel am Spielverlauf. GC war spielerisch klar überlegen und erarbeitete sich auch einige Chancen. Vor dem Tor liessen die Hoppers die nötige Konsequenz aber weiterhin vermissen und mussten so bis zum Ende befürchten, den Sieg durch eine Unachtsamkeit in der weiterhin nicht 100%-ig sattelfesten Verteidigung doch noch aus der Hand zu geben. In der letzten Saison hatten sie genau das schon im Heimspiel gegen Lausanne erlebt. Dieses Mal kam es jedoch anders. Die Abwehr hielt jeder auch nur annähernd brenzligen Situation stand, und eine Minute vor Schluss fiel sogar noch das erlösende 2:0. Fabio Dornbierer liess einen langen Befreiungsschlag von Jochen Klages an der Mittellinie durch und täuschte damit seinen Gegenspieler, so dass Rückkehrer Dani Dion den Ball weiter vorne ungehindert aufnehmen konnte. Dieser umrundete wiederum den ihm zugeordneten Verteidiger und brachte den Ball gefährlich in die Mitte, wo der ewig junge Matthias Leypold ihn etwas überraschend für Passgeber und den mitgelaufenen Fabio, für den der Pass eigentlich gedacht war, annahm und spektakulär mit einem argentinischen Rückhandlupfer über den herausgelaufenen Torwart vollendete. Bis zum Abpfiff geschah dann nichts mehr, so dass die Grasshoppers mit 2:0 die Oberhand behielten und sich über den ersten Dreier der Saison freuen durften.
Nach einer kleinen Pause geht es am 25. September gegen den HC Olten weiter, mit dem die Hoppers nach dem knapp verlorenen Playout-Halbfinale im Juni noch eine Rechnung offen haben.
Bericht: Philip Korn
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- 09.09.11
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